Tour de France 2021: Ben O'Conner triumphiert Sieg auf der 9. Etappe - Roadcycling DE (2024)

Tour de France 2021

Ben O'Conner erhöht Chancen auf das Podium, Pogačar baut Vorsprung aus

Ben O’Conner (AG2R Citroën) sicherte sich auf der 9. Etappe den bisher größten Sieg seiner Karriere. Nach einem beeindruckenden Soloritt über fast die gesamte Länge des Schlussanstiegs überquerte O’Conner als erster die Ziellinie.

O’Conner lieferte sich einen Kampf mit Sergio Higuita (EF Education-Nippo) and Nairo Quintana (Arkéa-Samsic) auf dem Anstieg Montée de Tignes. Es hatte immer wieder den Anschein, er würde die Gesamtführung und somit das Gelbe Trikot übernehmen. Nach einer beachtlichen Schlacht im Regen ist O’Conner Zweiter in der Gesamtwertung. Er liegt mit 2:01 Minuten hinter Tadej Pogačar (UAE Team Emirates), der seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter ausbauen konnte.

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Pogačar kam 6:02 nach O’Conner als erster Fahrer der GC ins Ziel. Damit verbuchte er 32 Sekunden zusätzlichen Vorsprung vor Carapaz, Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma), Enric Mas (Movistar) und Rigoberto Urán (EF Education-Nippo).

In der Neuordnung der Gesamtwertung liegt Urán hinter O’Connor auf Platz drei mit einem Rückstand von 5:18 Minuten, Vinegaard (5:32) auf Platz vier und Carapaz auf Platz fünf mit 5:33 Minuten Rückstand auf das Gelbe Trikot.

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Kampf um die erste Bergankunft

Die 9. Etappe war schon im Vorfeld als eine der entscheidenden Etappen der 108. Tour de France angekündigt worden. Nach 145 Kilometern endete die Strecke in der ersten Bergankunft der diesjährigen Grand Tour. Was die Etappe nicht an Länge aufweisen konnte, machte sie durch ihr Profil wieder wett. Mit insgesamt 4500 Höhenmetern, verteilt auf fünf kategorisierte Pässe, mitunter auch dem ersten Hors Catégorie des Rennens und zwei Pässen der ersten Kategorie.

Wie schon am Vortag auf der achten Etappe war der Wettergott den Fahrern ungnädig gestimmt. Tiefverhangene Wolken und strömender Regen setzten dem Peloton noch eine zusätzliche Herausforderung zu der brutalen Strecke, die vor ihnen lag. Das hielt die Fahrer jedoch nicht davon ab, sich in Fluchtgruppen abzusetzen, sobald die Flagge gesenkt wurde.

Härtetest in den Bergen

Der Côte de Domancy, ein Pass der zweiten Kategorie mit 9.4 % Steigung markierte den Anfang der Höhenmeter des Tages. Nach der Abfahrt folgte schon bald die größte Herausforderung des Tages: Der Col du Pré, ein Pass der Hors Catégorie, gefolgt vom Cormet de Roselend. Das alles auf den ersten 100 Kilometern, bevor es auf den 21 Kilometer langen Schlussanstieg nach Tignes ging. Die Zieleinfahrt selbst war flach, aber um sie zu erreichen, mussten die Fahrer auf den Kilometern davor eine durchschnittliche Steigung von 5,6 % bewältigen.

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Auf dem Col des Saisies formierte sich schließlich die eigentliche Fluchtgruppe des Tages. Quintana setzte sich früh ab und Woods fuhr mit. Diese Größe der Gruppe wuchs im Laufe des Anstiegs immer mehr an. Schließlich ging Wout Poels (Bahrain Victorious) wie am Vortag zum Angriff über. Insgesamt zählten 20 Fahrer zu der Gruppe, doch als der Pass steiler wurde, waren die Bergspezialisten in ihrem Element. Woods, Quintana, Higuita, Lucas Hamilton (Team BikeExchange) und Ben O’Connor (AG2R Citroën) machten sich auf die Verfolgungsjagd.

Quintana holte sich die Punkte, als er als Erster den Saisies überquerte und Poels einholte. Der Niederländer wurde schließlich vom Kolumbianer, Woods, Higuita, Hamilton und O’Connor auf dem Col du Pré kassiert. Poels fand wieder den Anschluss, musste dann jedoch, zusammen mit Hamilton, den Rest der Fluchtgruppe ziehen lassen. Sein Angriff brachte Quintana die Führung der Bergwertung. Higuita und O’Conner schlossen mit ihm auf und zu dritt nahmen sie den Col de Roselend in Angriff.

Das Trio hatte einen Vorsprung von 8:15 Minuten zum Hauptfeld, als sie den Pass überquerten und mit 50 Kilometern zum Ziel befand sich O’Conner in der virtuellen Führung. Nach einer langen Abfahrt, in der Higuta schaffte, sich abzusetzen, wurde er aber bald von Quintana wieder eingeholt. Auch O’Connor, der auf der Abfahrt einen Zeitabstand von 40 Sekunden zu den Kolumbianern hatte, konnte sich auf der Fahrt zum Montée des Tignes wieder an das Duo heranarbeiten.

Zielankunft auf dem Montée des Tignes

Schon auf den ersten Kilometern wurde das Trio der Fluchtgruppe auf ein Duett reduziert, als Quintana den Anschluss verlor. UAE, in der Verteidigung des Gelben Trikots, sorgte dafür, dass der Vorsprung der zwei Ausreißer schnell auf ein Maß schrumpfte, so dass für O’Connor das Gelbe Trikot nicht mehr in Reichweite lag. Daraufhin änderte der Australier seine Taktik und ging zum Angriff auf den Etappensieg über.

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Mit 17 Kilometern zum Ziel ging er zum Angriff über und nach zwei Kilometern sah sich Higuita gezwungen, ihn ziehen zu lassen. O’Conner attackierte den Berg regelrecht und innerhalb eines Kilometers hatte er einen Vorsprung von 50 Sekunden. Higuita hatte keine Chance, diesen Angriff zu parieren und musste den Debütanten ziehen lassen. Als O’Conner das flache Stück des Anstiegs im Skiresort erreichte, hatte er einen Vorsprung von 2:20 Minuten. Higuita wurde von den Verfolgern ein- und letztendlich überholt. O’Connor erreichte die Passhöhe ohne jegliche Bedrohung eines Verfolgers und konnte die Zieleinfahrt zu seinem ersten Etappensieg bei der Tour de France in vollen Zügen genießen.

Primoz Roglic: Seine Tour ist zu Ende

Die Tour de France forderte schon auf den ersten Etappen durch schwere Stürze seine Opfer. Primoz Roglic (Jumbo-Visma) war einer der Hauptfavoriten, die in den Stürzen auf der ersten sowie dritten Etappe hart zu Fall gekommen waren und schwere Verletzungen davongetragen hatten. Roglic hielt bis zur 8. Etappe durch und erreichte mit einem Rückstand von 35 Minuten als Drittletzter das Ziel. Seine Ambitionen auf den Titel waren zerstört. Der Zweitplatzierte der Tour de France 2020 entschloss sich dafür, sein Rennen aufzugeben.

„Ich bin sehr enttäuscht“, sagte Roglic anschließend. „So hatte ich das nicht geplant, aber ich muss zu meiner Entscheidung stehen und optimistisch in die Zukunft blicken. Ich hatte starke Schmerzen und das war zu viel für meinen Körper.“

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